Leseförderung

Gedanken zum Thema: „ Leseförderung“

Liebe Eltern der GS am Moor, 

bekannt sind die Geschichten von Kindern, die, sowie sie nur das Lesen gelernt haben, nicht mehr zu halten sind und selbst gegen Verbote der Eltern abends noch unter der Bettdecke mit der Taschenlampe die Bücher verschlingen. Andererseits gibt es die Klagen von Eltern, deren Kinder nichts mit sich selbst anzufangen wissen, immer ein Programm fordern, oder die immer „bloß vor dem Fernseher" hocken.

Mit dem Lesenkönnen ergeben sich für Ihr Kind enorme Möglichkeiten, die Grenzen der eigenen Erfahrung und der Fantasie zu überschreiten. Wer Lesen kann, holt z.B. sich unabhängig von Personen Vorschläge und Ideen für Beschäftigungen (Bücher mit Vorschlägen für Bastelanleitungen, für Naturbeobachtungen, Hobbybücher usw.).


Die ganze Persönlichkeit wird beim Lesen einbezogen: Fantasie, Gefühl und Verstand werden gleichermaßen entwickelt. Wer gern liest, wird gut unterhalten und immer wieder zu neuem Denken und Handeln angeregt. 

Auch Sie, liebe Eltern, können frühzeitig mit der Leseförderung bei Ihrem Kind anfangen. Unabhängig von der Schule können Sie Ihr Kind mit Büchern vertraut machen. 

  Der erste Schritt auf dem Weg zum Lesen sind selbstverständlich Bilderbücher. Dass das "Lesen" von Bildern gelernt sein will, wissen Sie alle aus eigener Erfahrung: Das Kleinkind erkennt im Spiegelbild zunächst gar nicht sich selbst; selbst das Foto oder gar die Zeichnung eines Autos als „Auto" zu erkennen, ist eine Lernleistung. Es ist also wichtig, dass Sie schon mit Ihrem Kleinkind gemeinsam Bilderbücher lesen. 

  Erfahrungen mit dem Lesen und Lesenlernen sind wichtig. Dazu ist es hilfreich, wenn Mütter oder Väter frühzeitig beginnen, dem Kleinkind regelmäßig aus Büchern vorzulesen – zunächst kürzere Geschichten, dann aber auch umfangreichere in Fortsetzung. Am besten geschieht dies zu einer ruhigen Tageszeit, wenn Eltern und das Kind die richtige Muße haben, also z.B. vor dem Schlafengehen. Ein Kind, das sich gern vorlesen lässt, lernt das Lesen und die Bücher schätzen. 

  Eine gute Übung ist es auch, im Kreis der Familie Vorleseabende zu gestalten, bei denen nebenher etwas gebastelt werden kann und die Rolle des Vorlesers reihum geht. Wenn Ihr Kind bereits selbst so weit ist, flüssig vorzulesen, kann es sich hieran beteiligen. 

  Eine weitere Möglichkeit, die erlernte Fähigkeit des Vorlesen zu zeigen, ist ein Geburtstag oder Muttertag: Die vorgelesene Geschichte ist ein Geschenk. 

  Gehen Sie mit Ihrem Kind in öffentliche Büchereien (Stadtbücherei, Stadtbibliothek). Das können Sie bereits tun, wenn Ihr Kind noch gar nicht lesen kann, denn dort gibt es gemütliche Ecken, in denen die Kinder sich Bilderbücher in Ruhe anschauen können. Fragen Sie auch, ob es dort Einführungskurse für Kinder gibt. 

  Wenn Sie zu Hause einen Computer haben, ergeben sich in Zukunft interessante Möglichkeiten der Nutzung für Ihre Kinder: Es sind Programme in der Entwicklung, bei denen die jungen Leser sowohl den Fortgang der Geschichte bestimmen als auch ihre eigene Fantasie als Autor einbringen können. 

  Zum Lesen motiviert Kinder die Hinwendung der Eltern zum Buch. Eltern, die ihren Kindern von früh auf viel vorgelesen haben, haben auch Kinder, die am Lesen interessiert sind und bereit, zum Erlernen desselben Mühe aufzuwenden. Auch der frühe Kontakt mit Liedern und Reimen ist förderlich, weil die Kinder mit Rhythmen und Klängen der gesprochenen Sprache vertraut sind. 

Die Stiftung Lesen in Mainz, Tel.: 06131-28890-0, gibt themenspezifische Buchempfehlungen heraus. Eine Broschüre „Bilder- Vorlese- Eltern- Bücher von 3-8” mit vielen wirklich empfehlenswerten Titeln erhalten Sie dort gegen Zahlung eines geringen Geldbetrages. Auch die Broschüre „Damit uns nicht Hören und Sehen vergeht” mit Hinweisen zur Leseförderung durch die Eltern erhalten Sie dort ebenfalls gegen eine geringe Gebühr. 

Mit freundlichen Grüßen 

Astrid Kracht

Schulleiterin